Melodifestivalen
So, nachdem ich letzte Woche in Lappland war und alles gemacht hab, was Jörg schon hinter sich hat (Eishotel, Hundeschlitten, ...), müsst ihr euch aber trotzdem noch gedulden bis ihr 'nen Eintrag zu dem Thema bekommt - in der Zwischenzeit gibt's ein wenig schwedische Kultur.
Ob es wohl was schwedischeres gibt als das Melodifestivalen? Wo in Deutschland der Grand Prix d'Eurovision de la Chanson oder wie auch immer das Teil nun wirklich heißt ja seit Jahren ein Schattendasein führt, ist das hier DAS Ereignis des Jahres.
Die Vorentscheidung, "Melodifestivalen" genannt, ist nicht etwa eine lumpige Show, die an einem gewöhnlichen Wochentag halt mal im Fernsehen kommt, nein, das nimmt schon Dimensionen von "Deutschland sucht den Superstar" an - es gibt 4 Vorentscheidungen in diversen schwedischen Städten, wo jeweils 8 Teilnehmer gegeneinander antreten und die besten später am großen Finale in Stockholm teilnehmen dürfen. Insgesamt machen also 32 Interpreten mit - das ist mal gar nicht so wenig für ein Land mit nur 9 Millionen Einwohnern.
Das System ist recht kompliziert, wurde grade dieses Jahr erneuert und läuft nach einem ähnlichen Prinzip wie die Vierschanzentournee beim Skispringen, jeweils 2 Sänger/Gruppen treten im K.O.-System direkt gegeneinander an, der Gewinner kommt weiter und am Ende dürfen die besten Verlierer ("Lucky Loosers") auch doch noch mitmachen. Beim Finale selbst werden dann allerdings Punkte verteilt ähnlich wie beim Grand Prix selbst, einerseits von einer Jury, andererseits natürlich von Telefonanrufern. Immerhin kann man mit solchen Telefonspielchen ja auch gut Geld verdienen...
Am Samstag war's dann soweit, das große Finale in Stockholm. Der Globen, das größte sphärische Gebäude der Welt, was sowohl als Eishockeyarena als auch Veranstaltungshalle genutzt wird und bei Musikveranstaltungen anscheinend 16000 und ein paar Zerquetschte Leute fasst, war natürlich ausverkauft und die restlichen Schweden saßen vorm TV. Wir Nichtschweden auch - da bekamen wir gleich einen tollen Einblick in "Svensk Schlager". Insgesamt hatten wir sehr viel Spaß, einige der Auftritte waren nämlich durchaus zum Lachen für den durchschnittlichen Nicht-Schweden.
Die Sieger will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten. "The Ark" hat die Abstimmung sehr deutlich gewonnen. Ich hab lange überlegt, an wen mich der Sänger erinnert. Irgendwann kam's dann - der muss der ältere Bruder von Daniel Küblböck sein. Nur die Froschstimme fehlt, was ein Glück.
Ihr zweiter Auftritt in Stockholm, nachdem sie als Sieger gekürt wurden. Schlechte Qualität, aber ich glaub es langt..
Am nächsten Tag waren die Zeitungen natürlich voll von Skandalen. Carola, die in Schweden ungefähr sowas ist wie Ralf Siegel in Deutschland - nur dass sie singt und nicht komponiert - und schon mehrmals für Schweden am Grand Prix teilgenommen hat, unter anderem auch letztes Jahr 5. geworden ist und 1991 sogar gewonnen hat, war reichlich angepisst. Erst durfte sie, nach allem was sie für Schweden und das Melodifestivalen getan hat, noch nicht mal im Showprogramm (während der Abstimmung) mit ihrem neuen Song auftreten, dann wurde sie bei der Preisverleihung von "The Ark" irgendwie ignoriert - ich blick nicht so ganz, was da genau war - und außerdem hat auch noch so'n Schlagersternchen das gleiche Kleid wie sie angehabt. Arme Frau, durchaus bemitleidenswert, oder?
Tja, wenn man das mal live miterlebt hat, wundert man sich nicht mehr, dass sämtliche guten schwedischen Bands in Deutschland erfolgreicher sind als hier. Die Schweden haben einfach 'nen anderen Geschmack, ganz offensichtlich..
Ob es wohl was schwedischeres gibt als das Melodifestivalen? Wo in Deutschland der Grand Prix d'Eurovision de la Chanson oder wie auch immer das Teil nun wirklich heißt ja seit Jahren ein Schattendasein führt, ist das hier DAS Ereignis des Jahres.
Die Vorentscheidung, "Melodifestivalen" genannt, ist nicht etwa eine lumpige Show, die an einem gewöhnlichen Wochentag halt mal im Fernsehen kommt, nein, das nimmt schon Dimensionen von "Deutschland sucht den Superstar" an - es gibt 4 Vorentscheidungen in diversen schwedischen Städten, wo jeweils 8 Teilnehmer gegeneinander antreten und die besten später am großen Finale in Stockholm teilnehmen dürfen. Insgesamt machen also 32 Interpreten mit - das ist mal gar nicht so wenig für ein Land mit nur 9 Millionen Einwohnern.
Das System ist recht kompliziert, wurde grade dieses Jahr erneuert und läuft nach einem ähnlichen Prinzip wie die Vierschanzentournee beim Skispringen, jeweils 2 Sänger/Gruppen treten im K.O.-System direkt gegeneinander an, der Gewinner kommt weiter und am Ende dürfen die besten Verlierer ("Lucky Loosers") auch doch noch mitmachen. Beim Finale selbst werden dann allerdings Punkte verteilt ähnlich wie beim Grand Prix selbst, einerseits von einer Jury, andererseits natürlich von Telefonanrufern. Immerhin kann man mit solchen Telefonspielchen ja auch gut Geld verdienen...
Am Samstag war's dann soweit, das große Finale in Stockholm. Der Globen, das größte sphärische Gebäude der Welt, was sowohl als Eishockeyarena als auch Veranstaltungshalle genutzt wird und bei Musikveranstaltungen anscheinend 16000 und ein paar Zerquetschte Leute fasst, war natürlich ausverkauft und die restlichen Schweden saßen vorm TV. Wir Nichtschweden auch - da bekamen wir gleich einen tollen Einblick in "Svensk Schlager". Insgesamt hatten wir sehr viel Spaß, einige der Auftritte waren nämlich durchaus zum Lachen für den durchschnittlichen Nicht-Schweden.
Die Sieger will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten. "The Ark" hat die Abstimmung sehr deutlich gewonnen. Ich hab lange überlegt, an wen mich der Sänger erinnert. Irgendwann kam's dann - der muss der ältere Bruder von Daniel Küblböck sein. Nur die Froschstimme fehlt, was ein Glück.
Ihr zweiter Auftritt in Stockholm, nachdem sie als Sieger gekürt wurden. Schlechte Qualität, aber ich glaub es langt..
Am nächsten Tag waren die Zeitungen natürlich voll von Skandalen. Carola, die in Schweden ungefähr sowas ist wie Ralf Siegel in Deutschland - nur dass sie singt und nicht komponiert - und schon mehrmals für Schweden am Grand Prix teilgenommen hat, unter anderem auch letztes Jahr 5. geworden ist und 1991 sogar gewonnen hat, war reichlich angepisst. Erst durfte sie, nach allem was sie für Schweden und das Melodifestivalen getan hat, noch nicht mal im Showprogramm (während der Abstimmung) mit ihrem neuen Song auftreten, dann wurde sie bei der Preisverleihung von "The Ark" irgendwie ignoriert - ich blick nicht so ganz, was da genau war - und außerdem hat auch noch so'n Schlagersternchen das gleiche Kleid wie sie angehabt. Arme Frau, durchaus bemitleidenswert, oder?
Tja, wenn man das mal live miterlebt hat, wundert man sich nicht mehr, dass sämtliche guten schwedischen Bands in Deutschland erfolgreicher sind als hier. Die Schweden haben einfach 'nen anderen Geschmack, ganz offensichtlich..
1 Comments:
Also ich weiß nicht der hat was von Tokio Hotel in 10 Jahren ;-)
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