31 Januar 2007

YapYapYap

...um die Liste meiner Blogeinträge mit seltsamen Überschriften fortzuführen. Aber so sagt man halt, wenn man den Hunden Feuer hinterm ... machen will ;-)
Am letzten Wochenende war's endlich soweit und ich durfte dem lang ersehnten Erlebnis Hundeschlitten-Fahren frönen!
Auch wenn ich dazu pünktlich ne Erkältung hatte, wars ein einmaliges, unvergessliches Abenteuer.
Am Samstag morgen um 7Uhr Abfahrt aus Montréal, 13:00 gings dann auf die Piste bei herrlichstem Wetter, aber natürlich auch wie sichs gehört -20 °C (waren wir ja von den letzten 2-3 Wochen gewöhnt, zweistellige Minusgrade bis auf 1-2 Tage am laufenden Band!). Von Samstag auf Sonntag haben wir dann in einer Hütte übernachtet bzw. man hätte auch in einem UNbeheizten Zelt übernachten können, was unser Leiter und Sebastien aus Belgien gemacht haben. Für Guy, unserem "Reiseführer", wars Alltag, für Sebastien fing der Morgen erst einmal längere Zeit vor dem Ofen an. Am Sonntag wurde dann noch einmal 3 Stunden Gassi gegangen und nach einem Abstecher nach Québec City kamen wir dann etwas erschöpft um 20:00 wieder nach Hause.

Gleich das Negative vorweg: die Haltungsbedingungen der Hunde finde ich miserabel und absolute Tierquälerei. Jeder Hund hat einen Bewegungsradius von 1,5 Metern, eine blaue Box zum Pennen und muss in der eigenen Sch... wohnen. Den Sommer verbringen sie volle 6 Monate in dieser Weise (kein einziges mal abketten). Unter diesen Umständen würde ich auch völlig durchdrehen, wenn ich sehe, dass ein paar meiner Artgenossen zum Rennen abgeholt werden. Denn zunächst überlegten wir, welche Drogen die wohl so kriegen, die hüpfen, springen, bellen, jauchzen was das Zeug hält wenn sie merken, dass sie gleich rennen können.. dementsprechend ist das wichtigste auch immer zu bremsen und niemals... NIEMALS den Schlitten aus den Händen verlieren... die rennen einfach weiter, keine Gnade! Beschleunigen heisst also: Bremse lösen!

dem fällt gleich was aus dem Mund

Man kann aber durchaus auch ma mitrennen (linkes Foto), wenn die Füße einfrieren, und so hoch ist das Tempo logischerweise auch nicht immer.

Es ging im wunderschönen Wetter durch märchenhafte Wälder:


unsere Truppe (2 Franzosen, 3 Deutsche, 1 Engländer und 1 Belgier):

Also schon ganz goldig, die Dinger und völlig ungefährlich sind sie auch, wenn man sie nicht beim Kämpfen erwischt.
Die Züchter besitzen ca. 70 Hunde, die sie natürlich alle beim Namen kennen und bei weitem nicht alle sind Huskies. Allerdings wurde der Schlitten, in dem ich immer saß nur von Huskies gezogen.



dance with me, baby
Da haben wir übernachtet:


Und dieses Wochenende ist auch schon wieder verplant. Diesmal hat die Organisation alles bisherige in den Schatten gestellt. 21 Leute waren unter den Hut zu bringen, einen Tag davor gabs allerdings noch 2 Absagen, priiima... also werden wir morgen mit 2 Minivans und einem Auto Richtung Winter Carnaval nach Québec City düsen und Schneeskulpturen, eine Parade und die feierliche Atmosphäre bis Sonntag genießen. Geplant ist zudem die Besichtigung des Ice Hotels, wo alles, selbst der Kulli aus Eis ist. Schaun mer mal...

28 Januar 2007

ViVa España

Anfang Februar reisen weitere Wahltübinger ins Ausland: Vipul und Vassilena machen sich auf nach Spanien, so daß wir hier dann hoffentlich bald interessante Berichte aus wärmeren Gefilden vorfinden ;-)

Bis dahin kann ich noch ein paar in Schweden angefangene Handlungsstränge weiterführen: Grund für meine Zahnschmerzen im November (damals als "Kiefernhöhleninfektion" diagnostiziert) war eine Zahnwurzelentzündung, die durch die verschriebenen Antibiotika für ein paar Wochen unterdrückt wurde und dann schließlich im Dezember (am 22.12.) wieder aufflammte. Am 24.12. war die Wurzel vermutlich schon tot (tat ja auch nicht mehr weh). Dieser rechts oben liegende Backenzahn (für Zahnmediziner: Zahn 16) bedarf nun einer Wurzelbehandlung.
Anfang Januar hatte ich dann noch einmal Zahnschmerzen. Fazit: Noch eine Wurzelbehandlung, links oben (Zahn 25).

Und mein Auto, das sich so brav nach Deutschland zurückfahren ließ, besteht im aktuellen Zustand den TÜV nicht :-(. Will mir jemand einen guten Gebrauchten empfehlen, oder soll ich nochmal Geld in mein altes Auto investieren, sozusagen als Geschenk zur Volljährigkeit?

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20 Januar 2007

Köpenhamn

So langsam lebe ich mich zu Hause wieder ein. Zeit, über die Heimfahrt zu berichten. Alles begann am frühen Montagmorgen mit der Zimmerabnahme, bei der die stämmige Hausmeisterin sich vergewisserte, daß wir auch alles ordentlich hinterlassen würden. Bei mir stellte sie fest, daß ich den Boden hinten unter der Badewanne nicht gewischt hatte. Ja wie auch, da kommt man ja gar nicht hin! Kein Problem meint sie, geht in die Hocke und reißt die Badewanne aus dem Boden (die freistehende Wanne steckt mit einem Rohr im Boden). Wunderbar, schon kann ich wischen, nur leider steht die Wanne im Weg. Einige verrenkte Minuten später ist der Boden sauber(er) und ich kann die Wanne zurückschieben und das Rohr wieder im Boden versenken. Bleibt nur noch, das restliche Bad nochmal zu wischen, da die gute Frau mit ihren schmutzigen Stiefeln drin rumspaziert ist. Bei Nastasja wurde ein unsichtbarer Fettfleck an der Wand entdeckt, aber schließlich konnten wir uns doch auf den Weg machen.
Nach wochenlangem Regenwetter gab es dann noch eine nette Überraschung für uns: Schnee!


Acht Stunden und die Öresundbrücke später waren wir in Kopenhagen und hatten unser Hotel (Missionshotel Nebo, sehr empfehlenswert!) gefunden. Vor dem Schlafengehen sind wir noch ein wenig durch die Stadt spaziert.

Blick vom Rathausplatz auf die Reklametafeln, links der Tivoli

Rathausplatz bei Tag, in der Mitte das Rathaus

Den folgenden Dienstag hatten wir als Reiseunterbrechung geplant, um uns Kopenhagen anzuschauen.

Entsprechend hatten wir auch eine kleine Liste mit Sehenswürdigkeiten vorbereitet, alle im Stadtkern, da muß man schon nicht weit laufen...
Wie man links auf der Karte sehen kann, sind wir doch ein ganzes Stück gelaufen (nimmt man die Wege in den Museen hinzu, kommt man auf ca. 25km. Fazit unserer Tour: Kopenhagen ist die schönste der skandinavischen Hauptstädte! Es gibt gleich mehrere Schlösser: Rosenborg, die ehemalige Sommerresidenz des Königs, beherbergt heute den Kronschatz und wird von Wachen mit Bajonetten bewacht. Christiansborg ist heute der Sitz des dänischen Parlamentes. Amalienborg besteht aus mehreren Gebäuden, die um einen zentralen Platz angeordnet sind.


Christiansborg, Amalienborg, Rosenborg

Weiterhin gibt es das Kastell, an dessen einem Ende man die berühmte kleine Meerjungfrau findet. So bekannt die Statue ist, so unansehnlich ist der Ort an dem sie aufgestellt wurde:
Das Stadtbild wird neben den Schlössern besonders von großen prachtvollen Gebäuden geprägt, z.b. der Börse (gebaut im 17. Jahrhundert):
Aber es gibt eben auch die typischen alten Hafenhäuser (besonders am "neuen" Hafen, Nyhavn):

Ein weiterer Punkt auf unserer Tour war der sogenannte runde Turm (Rundetaarn), der 1637 als Treppenhaus der Universitätsbibliothek gebaut wurde. Wobei das Wort Treppenhaus nicht zutreffend ist, da es im Turm keine Treppen gibt. Man könnte sogar mit einem Pferdefuhrwerk oder einem Auto hochfahren.


Der Turm ist wegen zwei Dingen interessant. Erstens hat man von oben einen Blick über die gesamte Stadt, und zweitens aufgrund der beiden Latrinen, die sich im Turm befanden (eine auf halber Höhe und eine ganz oben). Einer Informationstafel entnehmen wir folgendes: Die Latrinen waren mit einer gemauerten Senkgrube verbunden, die nur zweimal im Jahrhundert geleert werden mußte.. Im Turm war der Gestank der Latrinen trotz offener Fenster und doppelter Türen fast unerträglich. 1902 wurden Toiletten mit Wasserspülung installiert und an die Kanalisation angeschlossen. 1921 wurde die Senkgrube zum letzten Mal geleert.

Blick vom runden Turm über Kopenhagen

Wirklich sehenswert ist auch das dänische Nationalmuseum. Der Eintritt ist frei und man kann auf den vier großen Stockwerken des ehemaligen Prinzenpalais viel Zeit zubringen, was besonders in im Winter mit den kurzen Sonnenscheinzeiten sehr angenehm ist. Leider konnten wir nur 2,5 Stunden im Museum bleiben, bevor es geschlossen wurde.
Danach besuchten wir die Freistadt Christiania, eine alternative Wohnsiedlung, die vor 30 Jahren entstand, als ein ehemaliges Militärgelände von Hausbesetzern übernommen wurde. Das Viertel hat eine eigene gemeinschaftliche Verwaltung, die Einwohner zahlen weiterhin Steuern an den dänischen Staat, aber auch an die eigene Verwaltung. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die Siedlung zu räumen, wurde sie vom dänischen Parlament als "soziales Experiment" geduldet. Bis 2003 wurde dort der Verkauf von Haschisch auf offener Straße geduldet. Momentan sieht es düster aus für die Christianier, da die neue dänische Regierung dem Treiben ein Ende machen will.
Aber zurück zu unserem Besuch: Das Viertel ist sehr interessant und für uns Kinder der Zivilisation auch ein wenig beängstigend, da es dort keine funktionierenden Straßenlaternen gibt und es somit zwischen den Häusern schon sehr dunkel wird. Das ganze erinnert ein wenig an Filme, in denen nach dem 3. Weltkrieg die Überlebenden in autonom verwalteten Siedlungen leben ;)
Wir wollten dort eigentlich zu Abend essen, in einem Restaurant, daß Micke uns empfohlen hatte, aber als wir es nach kilometerlangem Umherirren endlich gefunden hatten, war es für Renovierungsarbeiten geschlossen. Aber trotzdem: Ein sehr interessantes Viertel!

Schließlich schafften wir es mit schmerzenden Füßen zurück ins Hotel, wo wir am nächsten Morgen um sechs aufstanden. Um acht Uhr früh verließen wir Kopenhagen und kamen um acht Uhr abends nach fast staufreien 12 Stunden in Tübingen an.

17 Januar 2007

Das Ende als Anfang?

Mit Nastasjas und meiner gesund-und-wohlbehaltenen Ankunft in Tübingen bzw. Altdorf endet unser Auslandsaufenthalt (Fotos und Geschichten von der Rückfahrt mit Zwischenstop in Kopenhagen folgen in den nächsten Tagen). Aber wie ich sehe, endet damit dieser Blog noch lange nicht ;-). Dies ist der Anfang neuer Zeiten!

brrrrrrrrrr

Die Zeit ist gekommen!
Die Terroristen trauen sich ungetarnt auf die Straße, man erkennt die Leute nur noch an den Jacken, Sturmhauben sind in und die Gehwege werden trotzdem nicht richtig geräumt!
Da isser!!!! Der Winter.

20:00 Ortszeit, wir schreiben -18 °C, nix windchill factor, der liegt bei -27°C und heute nacht soll er gar -35 °C betragen (siehe Foto). Yay!

15cm Schnee hats gegeben am Sonntag (tja Globalisierung, wie auch in Südschweden wohl, hier gabs auch Warnungen) und gerade beim Straßenüberqueren muss man manchmal schon einen viel höheren Berg an Schnee überwinden, da die Räumungsfahrzeuge alles nur an den Rand schippern. Heute wars dann richtig schön kalt und sonnig, optimales Fotowetter. Philippe war so lieb und hat mir ein paar vom Campus zukommen lassen, ich versuche morgen noch mehr zu machen:
Aber ich muss sagen, das Gesicht wird zwar schon sehr kalt nach 15 Minuten, aber bis jetzt stört mich eigentlich viel mehr, dass die Nase draußen ständig läuft wegen der Kälte ;-)
Alla, viel Spaß beim Badeurlaub-Wetter bei euch in Deutschland!

15 Januar 2007

dschäi-ou-ii-ar-dschii

Ein wenig Linguistik... das Titel"wort" ist mein am meisten gebrauchtes Wort hier. Bei jeder Vorstellung meines Namens muss ich es sagen, nachdem ich es fünfmal davor zusammengesetzt möglichst deutlich vorgetragen habe. Manch einer gibt auch schon nach dem zweiten mal mit einem stirnrunzelnden und unsicheren "ok" auf.
Immerhin erheitern wohl überlegte und anschauliche Herleitungsexempel manch anderen und so bleibt der Name und die Person nachhaltig im Gedächtnis, wie zB: "Wie in New York, nur mit ö" oder "wie die isländische Sängerin Björk, nur ohne B" oder "wie der Name Kirk, nur mit J" oder "Wie in Jörg Pilawa.." höhö ja ok, das letzte warn Scherz... Fällt euch noch was ein??
Mama, Papa, was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht??? ;-)

Das zweitgebrauchteste Wort der Nordamerikaner will ich an einer Anekdote über eine Anekdote kurz erläutern: Immunologie-Kurs, der Dozent erzählt von der Tübingerin Christine Nüsslein-Vollhardt und warum sie ihre Entdeckung so genannt hat, wie sie eben nun heisst: der Toll-Rezeptor. Sie war so entzückt, dass sie laut ausschrie: Toll! was der Dozent dann als "german slang for fantastic" erklärte. Für die meisten Studis war das schon amüsant genug, doch ich musste erst lachen, als hinter mir jemand zu seinem Nachbarn meinte: "Hey wenn ich mal einen Rezeptor entdecke, nenne ich ihn Awesome-Rezeptor".. oh wie wahr ;-)
Aber die absolute Nummer 1, ungeschlagen und in jeder 2.Unterhaltung von Gleichaltrigen oder Jüngeren auf der Straße hörbar ist und bleibt: Like... "I was like, you know like, like... and then like...." ohne Witz manchmal brauchen die gar keine Vergleiche ziehen, die sagen einfach das Wort ein paar mal hintereinander und machen dazwischen nur die Gesten dazu. Ich glaube das schlägt die bösen f- und sh-Wörter um Längen...

Und wenn wir schon dabei sind, für mich Nummer Eins im Französischen (allerdings im europäischen Französisch) ist "truc", was soviel heisst wie "Ding, Sache".

Wahnsinnig interessant, der blog, gell, aber so ist Linguistik halt ma: absolut langweilig... ;-)

14 Januar 2007

Spannung bis zuletzt

Nach zwei Tagen des intensiven Putzens strahlen unsere Zimmer jetzt sauberer als je zuvor. Morgen früh um halb 9 kommt dann die Zimmerabnahme und dann fahren wir Richtung Kopenhagen. Die Frage ist nur, wie weit wir kommen. Heute abend zieht der stärkste Sturm seit 2 Jahren über Südschweden hinweg. Die Öresundbrücke, über die wir morgen nachmittag fahren wollen, ist momentan für den Verkehr gesperrt. Hoffentlich ist es morgen weniger stürmisch...

13 Januar 2007

War ja klar....

...Montag fahren Nastasja und ich nach Deutschland zurück (mit Zwischenstop in Kopenhagen), und was passiert in der Nacht von Freitag auf Samstag? Es schneit! Und nicht nur so bißchen. Laut Wettervorhersage schneit es noch mindestens bis in die Nacht zum Montag - aber wer glaubt denen schon...
Morgen kann ich ja mal ein Foto machen.

06 Januar 2007

Ausflüge

Heute bin ich ausgeschlafen und nutze die Gelegenheit, um ein wenig über die letzten Tage zu berichten. Die Rückfahrt vom Flughafen am 28.12. ging recht zügig so daß wir schon gegen 1 Uhr morgens am 29.12. zu Hause waren. Nachmittags haben wir uns Uppsala angeschaut, am 30. war Nastasja mit den Tübingern in Stockholm, wo Vassilena dann geblieben ist, um ihre Cousine zu besuchen.
Am 31.12. habe ich mit Christian und Steffi eine Fahrt nach Osten ans Meer gemacht. Es war windig und recht kalt, so daß wir unser Picknick im Auto genießen mußten.
Die Ostsee auf einer Halbinsel vor Norrtälje

Fast-360°-Panorama mit Steffi und mir
(wir stehen auf dem selben Steg)


Auf der Rückfahrt wurden wir für das graue Wetter entschädigt. Die Wolkendecke riß auf und die Sonne kam zum Vorschein, d.h. fast. Die Sonne selbst haben wir nicht gesehen, dafür aber einen tollen Sonnenuntergang.

Für den 1. Januar haben wir Dank Mickes Hilfe eine (die letzte?) Kabine auf der Fähre nach Helsinki buchen können. Zu fünft zwei Viererkabinen zu buchen, ist natürlich etwas unpraktisch, deshalb haben wir eine Kabine und eine Überfahrt ohne Kabine gebucht und uns dann zu fünft in die Kabine gequetscht.
Durch diese Sparmaßnahme sind wir für Hin- und Rückfahrt auf ca. 60€ pro Person gekommen. Im Preis inbegriffen war ein Buffet auf der Hinfahrt für 25€. Dort gab es vielerlei Salate, Fisch- und Fleischgerichte (auch etwas vegetarisches), Beilagen, Nachtisch, Kaffee, Saft und Wein soviel man haben wollte.

In Helsinki hatten wir gut 6 Stunden Zeit, bevor wir wieder beim Schiff sein mußten. Den Anfang unseres Besuch machte eine Besichtigung der prominentesten Sehenswürdigkeiten:

Die orthodoxe Uspenski-Kathedrale von 1868 von außen...

... und innen

Von dort ging es weiter zum Senatsplats (schwedisch: Senatstorget, finnisch: Senaatintori), dem zentralen Platz der Stadt, an dem wichtige Regierungs- und Universitätsgebäude sowie der große Dom von Helsinki (Helsingin Tuomikirkko) stehen:
Interessantes Detail: Wenn man die Treppe zum Dom hochgeht und von oben auf den Platz herunterschaut, kommt man sich vor als stünde man an einem Abgrund. Die Treppe ist so steil, daß man sie erst sieht, wenn man direkt davor steht:
Blick vom Dom zum Platz ohne Treppe

Unsere nächste Station war eine Kirche, die in den 1960er Jahren in einen Granitfelsen gesprengt wurde (Temppeliaukio-kirkko):
Von dort aus teilte sich unsere Gruppe auf: Vassilena wollte nochmal ins Zentrum und sich dort ein wenig umsehen, Christian wollte kurz in ein Internetcafé und sich dann mit Nastasja, Steffi und mir wieder treffen. Als Vassilena und Christian uns verlassen hatten, fiel uns auf, daß wir nur zwei Stadtkarten hatten und diese nun beide fort waren. Aber unserem Richtungssinn folgend haben wir uns zügig auf den Weg zum Marktplatz gemacht, von dem aus wir mit der Fähre zu unserer letzten Station, einer Inselfestung, aufbrechen wollten. Unsere Route war nicht ganz optimal (siehe Karte), führte uns aber durch schöne Wohnviertel in Helsinki:

In Helsinki sieht man viele Türmchen

Als wir schließlich über eine Stunde später am Marktplatz waren, war die Fähre gerade weg. Da die Fähren nur stündlich übersetzen und wir nicht mehr viel Zeit hatten, bis wir wieder beim Schiff sein mußten, blieb für die Besichtigung der Festung (finnisch: Suomenlinna = "Burg der Finnen", schwedisch: Sveaborg = "Burg der Schweden") etwa eine Stunde übrig. Nach der Landung der Fähre sind wir also sofort losgelaufen. Da die Festung (immerhin UNESCO-Weltkulturerbe) wenig beeindruckend aussah, haben wir einen kleinen Spaziergang am Wasser gemacht. Und irgendwann wurde uns dann klar, daß wir von der Fähre kommend in die falsche Richtung gegangen waren: Wir waren auf der östlichsten Insel, die Festung liegt auf der südlichsten. Da es keine direkte Brücke gibt, liegen dazwischen gut 2 km (plus nochmal 1,5km zurück zur Fähre). Dummerweise hatten wir da noch eine knappe halbe Stunde Zeit, weshalb wir leider diese Sehenswürdigkeit nicht mehr aus der Nähe sehen konnten.
Ist das die berühmte Festung?

Bei unserer Rückkehr nach Stockholm war das graue Regenwetter endlich zu Ende so daß Christian und Steffi noch einen sonnigen Tag in der Hauptstadt verbrachten und dabei viele km zu Fuß zurücklegten. Nastasja, Vassilena und ich entschieden uns für die direkte Heimfahrt nach Uppsala. Zumindest ich hatte keine Lust mehr, herumzulaufen...
Sonnenaufgang in Stockholm

Den folgenden Tag (4.Januar) verbrachten wir in Ruhe, teils mit Stadtbummel in Uppsala, teils mit einem Besuch in Gamla Uppsala. Nach einem leckeren Abendessen waren wir gegen 21 Uhr im Bett. Warum? Weil wir um 2 Uhr morgens schon wieder aufgestanden sind ;-). Von 3 bis 5 sind wir alle zum Flughafen gefahren, von 5-7 sind Nastasja und ich wieder zurückgefahren. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, auf der Rückfahrt die Autobahn zu meiden und stattdessen über's Land zu fahren (Morgens, bei Sonnenschein durch eine Seenlandschaft!), allerdings fiel uns zum Glück noch rechtzeitig ein kleiner Denkfehler auf: Die Fahrt über Land dauert zwar 2h länger als auf der Autobahn, aber gesehen hätten wir trotzdem nicht viel, denn selbst mit dieser Verzögerung wären wir noch vor Sonnenaufgang in Uppsala gewesen!

03 Januar 2007

Die Ferien

...waren toll, sind aber morgen schon wieder rum für mich.
Aber zunächst natürlich: n gutes neues euch allen!!!

Sitze gerade am Stundenplan basteln und bin ernsthaft am überlegen, die Datenbanken-Vorlesung zu schmeissen, dann hätte ich nämlich den Freitag ganz frei ;-)

Nunja egal, ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage und habt ein wenig die freie Zeit genießen können.
Unser Weihnachten hier war supercool, wie ich ja schon geschrieben habe sind wir für 5 Tage in eine Hütte gezogen:
(von links nach rechts: vor dem Kamin hockt Lucas, man sieht ihn fast nicht, aufm Sofa Bijan und Stephan, Misa freut sich, Swetlana ist auch kaum zu erkennen in der Küche und schließlich Maren)

Wie ihr seht, war das obere Stockwerk ein großer Raum und enthielt Wohnzimmer, Esszimmer und Küche, so dass wir immer zusammen waren und niemand sich zB in der Küche alleine fühlen musste, gell Mädels.. ;-)
Und die Küche war wohl der meistgebrauchte Fleck während dieses Urlaubes, ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, aber es gab so einiges von Vorspeisen wie Spinat-Schafskäse-Blätterteigtaschen über Salate und Hähnchen, 4 verschiedene Fische an Heiligabend bis hin zu Hefezöpfen, Apple Crisp mit Eis und für mich eine besondere, da seltene Speise: Erdbeerknödel nach original tschechischer Art - danke Misa (aus Prag) ;)

Schnee war die meiste Zeit nich so pralle, was uns Faulenzer aber auch nicht sonderlich gestört hat, irgendwie brauchten wir alle etwas Erholung von dem kurz zuvor erlebten Klausurenstress. Neben Häggisägg-Zocken auf gefrorenem See (mitunter schmerzhaft) haben wir zwei größere Wanderungen unternommen und die waren super schön. Die erste am 24. führte uns im Wald hinauf zu einem Aussichtspunkt, und auch wenn die Wälder nicht schneebedeckt aussehen, so blieb der Schnee IM Wald durchaus wunderschön liegen und gaukelte eine Märchenlandschaft vor:






















Und hier der Ausblick und achtet darauf, in diesen Wäldern entstanden die oberen Bilder, möchte man nicht meinen, oder?

Aber zwei Tage später hats dann nochmal kräftig geschneit und nun sah es mehr nach weißem Winter aus. Der gleiche See, einmal aufgenommen am 24.12. und dann nochmal am 26.12.:
(unten is kein Schwarz-Weiß-Filter drüber, war halt keine Sonne da ;-) )

Und hier noch die 7 Zwerge, wie sie Weihnachten gefeiert haben, Bilder verraten mal wieder mehr als Worte:











(den Baum haben Maren und Misa schnell mal "um die Ecke" besorgt, selbst sind sie die Frauen heutzutage.. wär ja auch schade gewesen, sonst hätten wir ja den Baumschmuck umsonst mitgeschleppt... unten die Schrottwichtelgeschenke ;-) )

Und an Silvester gabs Käsefondue als Hauptspeise sowie Schokoladenfondue als Nachspeise neben Brownies und Crèpes... Ich muss hier ja kulinarisch noch etwas zu den schwedischen Kollegen aufholen.
Es ist coolerweise in Kanada verboten, Feuerwerkskörper oder Böller zu verkaufen, d.h. es ist und bleibt ruhig in der ganzen Stadt, bis auf den alten Hafen, an dem die Stadt ein Feuerwerk organisiert hat. Das wollten wir uns dann natürlich auch nicht entgehen lassen, es hatte ja auch warme 2-3 Plusgrade. Aber so schön ruhig es um Silvester ist, so laut war dann das einzige Feuerwerk in der Stadt, was aber vielleicht auch an dem Hall in den Straßen gelegen haben könnte. Dafür wars ganz schön und nicht so billig logischerweise wie bei uns...
Bis um 1 Uhr tanzten wir dann noch zu sehr guter traditioneller Quebecois Live-Musik mit der gutgelaunten Masse (fremde Menschen gratulieren einem und beziehen einen in "Tänze" oder Polonaisen mit ein) auf dem Place de Jacques Cartier im Zentrum des historischen Montréal, ehe wir wieder zurückkehrten und uns der Nachspeise widmeten.

Also mit Hundeschlitten fahren ist es aus Ermangelung an Schnee nichts geworden, aber das werde ich nachholen. Immerhin sind Misa, Lucas und ich letzte Woche mal wieder good old Schlitten gefahren hier am Mt.Royal inmitten kleinen wagemutigen Kindern.

Und zu guter Letzt noch ein paar Eindrücke, wie hier in Nordamerika weihnachtlich besinnlich beschaulich geschmückt wird ;-)
















die "Pyramide" am Ende der Straße ist ca. 10 Meter hoch.. rechts und links in dieser Sraße (die übrigens genau auf die Uni führt, die sich also hinter dem Fotoapparat befindet) hängen noch 2 ca. 5 Meter Durchmesser Lichterkränze an den Shoppingzentren. Und auch die Uni trägt stolz ihr beleuchtetes Logo in Größe XL.

In der Kugel auf dem letzten Bild werden Konfettis rumgewirbelt mit nem elends lauten Gebläse, gute Nacht sag ich da nur...