27 November 2006

Licht und Schatten

Heute sind wir um vier aus der Uni gekommen, und es war schon dunkel... Unser Professor hat sich heute selbst übertroffen, was Langweiligkeit angeht: Folien schlecht gemacht, offenbar vorher nicht mehr durchgelesen, und dann 30 Minuten eine Methode vorgeführt, wobei er total den Überblick verloren hat und, obwohl es eine einfache Sache war, irgendwann nur noch Mist erzählt hat.

Ganz im Kontrast dazu das Wochenende! Am Samstag hatte Alia ihren 21. Geburtstag, was wir gleich mal am Freitag zum Anlaß genommen haben, in einem wirklich schönen Thai-Restaurant zu Abend zu essen (Nastasja, Alia und ich). Am Samstag fand dann die Geburtstagsparty mit haufenweise Gästen, Buffet incl. Bananenkuchen, Spielen usw. statt und am Sonntag gings mit 120 anderen internationalen Studenten zu einer geführten Besichtigung des Schlosses.


Das Schloß früher (von der Seite) und heute (von vorne)

Von Außen ist das Schloß ja schon etwas enttäuschend mit seiner fleischfarben schlichten Fassade. Der Blick auf den Botanischen Garten zeigt, daß sich die Liebe zur Schlichtheit dort fortsetzt:
Und leider ist es innen auch nicht wirklich besser: Das Schloß wurde in mehreren Etappen gebaut, dann teilweise abgebaut um Material für das neue Schloß in Stockholm zu beschaffen. Der Nordflügel wurde aus Geldmangel nie gebaut, so daß auch die U-förmig zum Schl0ßpark hin geöffnete Form nie vollendet wurde. Deshalb mußte man den Mittelteil, der eigentlich nur eine Art Verbindungsgang zwischen Süd- und Nordflügel werden sollte, schließlich als Hauptteil verwenden, wofür er eigentlich zu schmal ist.

Links fehlt der Nordflügel

So breit ist der Hauptflügel.
Rechts ein Bild von Königin Christina (mit der großen Nase)


Nachdem das ganze Schloß dann beim großen Stadtbrand 1702 auch noch ausgebrannt ist, hat man es zwar notdürftig hergerichtet, aber von Innen wurde es erst im im 20. Jahrhundert wieder ausgebaut. Und zwar im "Pseudo"-Mittelalterlichen Stil, was ganz seltsam ist, da das Schoß so niemals ausgesehen hat. Man hat sich dabei sogar die Mühe gemacht, Dellen in die Wände zu basteln, damit es aussieht, als hätte man alte Löcher im Laufe der Jahrhunderte nur notdürftig geflickt... Heute wird der Thronsaal für festliche Anläße genutzt.

Thronsaal

Der Südflügel beinhaltet das Uppsalaer Kunstmuseum. Angeblich soll das eine ganz tolle Sammlung haben (für ein kommunales Museum), aber abgesehen von einigen dutzend Ölschinken und einer temporären Ausstellung über koreanische Schuluniformen (gut 30 Bilder) gibt es nur noch eine kleine Ausstellung regionaler Maler, allen voran Bruno Liljefors, der sich durch seine Tierbilder hervorgetan hat. Insgesamt kommt man gut in einer halben Stunde durchs Museum.


Bilder von Bruno Liljefors
Diese beiden sind im Museum nicht ausgestellt.


Der Sonntag Nachmittag war dann den Hausaufgaben gewidmet, wohingegen wir am Montag vormittag ausschlafen konnten. Und zum Abschluß des Wochenendes habe ich heute erfahren, daß die Werkstatt inzwischen eine neue Spur verfolgt: Die Zündkerzen müssen getauscht werden. Daran liegt es bestimmt!
Wie mir gesagt wurde, hat der Mechaniker nun den Ehrgeiz, mein Auto auf jeden Fall wieder in Ordnung zu bringen, und wenn es das letzte ist, was er tut...

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23 November 2006

Hier ist was los...

Aus aktuellem Anlaß möchte ich mal eine weitere Theorie über das Wesen unseres Psychopathen loswerden (Dank an Annica):

L. ist der Deckname für eine radikalislamische Schläferstelle, die vor vielen Jahren in Schweden etabliert worden ist. Die Miete wird von einem der islamischen Staaten oder einer der wohlbekannten Organisationen bezahlt, so daß die Vermieter keine Fragen stellen. Die Herrenmagazine sind Tarnung (schließlich lesen Islamisten sowas nicht). Die Wohnung selbst steht leer. Ab und zu wird ein "Freund" des "Bewohners" vorbeigeschickt, um die Lage zu überprüfen. Sollte je ein Attentäter gebraucht werden, wird jemand als L. zu der Wohnung geschickt (mit gefälschten Papieren). Da keiner der Mitbewohner L. jemals vorher gesehen hat, wird seine Identität nicht hinterfragt. Et voilà, der Attentäter hat eine mehrjährige, unverdächtige Vergangenheit als harmloser Student.

Und jetzt der aktuelle Anlaß: Gerade habe ich im schwedischen Radio eine Meldung über Uppsala gehört und sofort mal im Internet nachgelesen. Zur Freude aller Leser gibt es eine Übersetzung von mir ;)

Delar av stationsområdet vid Uppsala central spärrades av efter 10-tiden sedan sprängämne hittats i en ryggsäck som en man slängt ifrån sig.
Teile des Bahnhofsgeländes in Uppsala wurden nach 10 Uhr abgesperrt, als Sprengstoff in einem Rucksack gefunden wurde, den ein Mann von sich geworfen hatte.
Uppsalapolisens presstalesman Christer Nordström säger att sprängämnet inte var apterat och att det därför aldrig förelåg någon fara för allmänheten. Han säger också att händelsen inte föregåtts av något hot.
Der Pressesprecher der Polizei in Uppsala, Christer Nordström sagte, daß der Sprengstoff nicht scharf war und daher niemals Gefahr für die Allgemeinheit bestand. Er sagte auch, daß der Handlung keine Drohung vorhergegangen war.
Mannen som uppges vara i 20-årsåldern, 170 centimeter lång, med smal kroppsbyggnad och mörka kläder, försvann från platsen.
Der Mann wurde als zwischen 20 und 30 Jahren alt, 1,70m groß, schlank und dunkel gekleidet beschrieben. Er war vom Platz verschwunden.
Christer Nordström säger att polisen under en längre tid haft utökad spaning kring centralen och angränsande kvarter och gallerior i jakten på narkotikalangare. Vissa fynd av amfetamin har också gjorts. Till det kan alltså läggas torsdagens fynd av sprängämne.
Christer Nordström sagte, daß die Polizei schon längere Zeit dem Bahnhof und den angrenzenden Vierteln und Einkaufsgallerien erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet hat, in der Jagd nach Drogenhändlern.
Någon såg mannen slänga ryggsäcken vid byggparbetsplatsen mellan baksidan av stationen och före detta godsmagasinet med bland annat Katalin.
Jemand sah, wie der Mann den Rucksack auf die Baustelle zwischen der Rückseite des Bahnhofs und den Geschäften geworfen hat.
Avspärrningarna hävdes strax före 11-tiden.
Die Absperrung wurde kurz vor 11 Uhr aufgehoben.

Einziges Problem mit der obigen Theorie: Hier ist niemand aufgetaucht, weder mit noch ohne Rucksack.

21 November 2006

Nachrichten

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Es geht mir inzwischen wieder so gut, daß ich heute in die Uni gehen kann! Da ich aber nicht das Risiko eingehen will, mir durch den Fahrtwind beim Radfahren meine Genesung zunichte zu machen, werde ich mit dem Auto fahren.

Und nun die schlechte Nachricht: Das *****-Ding tut nicht! Ich glaub das einfach nicht! Wieder mit der Werkstatt telefoniert... Die dachten wohl auch sie wären mich endlich los. Ich solle halt zusehen, daß ich das Auto irgendwie zu denen in die Werkstatt bekomme! Ich könnt mich den ganzen Tag aufregen! Wieder mit der VW Hotline telefoniert, das Auto wird wieder auf Kosten von VW abgeschleppt. Später will mich noch der VW Kundendienst anrufen, wahrscheinlich um sich mit mir über Kundenzufriedenheit zu unterhalten.

Und gleich noch eine Enttäuschung: Ich war bei der Apotheke um nach einem Produkt zu fragen, daß ich aus Deutschland kenne: Mallebrin, weil ich glaube, daß mir das grad helfen könnte. Natürlich gibt es das in Schweden unter diesem Namen nicht. Also hab ich eine Nummer gezogen und gewartet. Die Apothekerin hat dann ihren Computer konsultiert und das Mallebrin tatsächlich gefunden. Aber das gibt's in Schweden nicht. Ich fragte, ob sie dann etwas mit demselben Inhaltsstoff / derselben Wirkung empfehlen könne. Da drückt sie mir eine kleine Plastikkarte in die Hand und meint ich solle doch die Apothekenhotline anrufen. Auf meine Frage, ob es nicht schwachsinnig sei, die Hotline anzurufen, wenn ich in der Apotheke stehe, meinte sie, sie würde jedenfalls keine Zeit mehr darauf verwenden, mir das rauszusuchen!

Und gleich nochwas, grad per Email gekommen: Volkswagen kann mir die Kosten für den Mietwagen (am 9. Oktober, ihr erinnert euch) momentan nicht ersetzen, weil auf der schwedischen Rechnung die Fahrzeug-Ident-Nummer fehlt!

Zusatz:
VW hat angerufen. Inzwischen sind beteiligt: Der VW-Kundendienst, die VW-Notrufhotline, der VW-Generalimporteur in Södertälje, das Autohaus in Uppsala, mein Heimat-Autohaus in Holzgerlingen und ich. Als ich dem Mann von der Hotline gerade vorgeschlagen habe, kein weiteres Geld in die Fehlersuche zu stecken, sondern mir einfach 3000€ zu überweisen, damit ich mir ein neues Auto kaufen kann, wirkte er garnicht so abgeneigt...
Vielleicht ist das der Zeitpunkt, eine Person aus den Romanen von Terry Pratchett einzuführen: Anoia, Göttin der klemmenden Schubladen. Wenn jemand an einer Schublade rüttelt und schreit "Wie kann das Mistding so einfach zu- und dann nicht mehr aufgehen!", ist dies Lobpreis für Anoia. Ihr Name ist nicht zufällig dem englischen Wort "annoying" (nervtötend, ärgerlich, verdrießlich) ähnlich...

Anoia, a minor goddess of Things
That Stick In Drawers. Often, but
not uniquely, a ladle, but sometimes
a metal spatula or, rarely, a mechanical
egg-whisk that nobody in the house
admits to ever buying. The desperate,
mad rattling and cries of "How can it close
on the damn thing but not open with it?
Who bought this? Do we ever use it?" is as
praise unto Anoia. She also eats corkscrews.
[Terry Pratchet - Going Postal]

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20 November 2006

Ausgedient

In der Beschreibung meines Espressokochers steht, "Die Dichtung sollte jedes Jahr ausgetauscht werden". Jetzt, nach 4 Jahren kam er mir irgendwie undicht vor, und eine Inspektion der Dichtung ergab ein verheerendes Bild. Zum Vergleich die neue Dichtung (links), die heute endlich mit der Post kam:



Ansonsten gibt es von mir nicht viel zu berichten, da ich immer noch krankheitsbedingt zu Hause bleibe und mich mit "Fundamentals of Database Systems", "Harry Potter och hemligheternas kammare" sowie meinen Schwedisch-Hausaufgaben beschäftige.

17 November 2006

Hallelujah!

Das Auto ist repariert! Allerdings kann es - laut Aussage der Mechaniker - auch am warmen Wetter liegen, daß es wieder tut, sicher sind sie nicht.
Es gab dann noch eine halbe Stunde Diskussion über die neue Rechnung, da war die Werkstatt wenig professionell, zuerst waren Positionen zu viel drauf (Abschleppen), dann als ich drauf hingewiesen hab, sind ihnen noch fehlende Positionen eingefallen und sie meinten, da sie ja 22 Stunden an dem Auto gearbeitet hätten, seien 3000 Kronen doch billig, an Arbeitszeit sei das zehnfache reingegangen. Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, den Betrag mit dem für die Benzinpumpe zu verrechnen. Hauptsächlich weil ich keine Lust mehr hatte, wegen 30 Euro hin oder her noch länger zu streiten bzw. mich am Dienstag mit dem Geschäftsführer zu treffen...
Dafür habe ich bei den Antibiotika 6€ gespart, was ja auch schon was ist ;)

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Parlez-you deutsch?

oder: Mein erster Kontakt mit dem schwedischen Gesundheitssystem

Da ich aus gesundheitlichen Gründen heute nicht in die Uni gehe, bleibt mir etwas Zeit für einen ausführlichen Bericht:

Wie schon letzten Winter hat sich bei mir mal wieder eine hartnäckige Erkältung eingenistet. Und zwar in meinen Kieferhöhlen, wo sie sich dann in einer Empfindlichkeit gegenüber kaltem Wind sowie ab und zu leichten Zahnschmerzen bemerkbar machte. Bis Mittwoch, als aus den leichten dann starke Schmerzen wurden. Die übliche Behandlung mit Nasenspray und Schleimlöser war nicht erfolgreich, das Aspirin half auch nicht. Abends habe ich dann eine volle Dosis Novalgin (ein starkes Schmerzmittel) genommen und beschlossen, am nächsten Morgen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Leider hat auch das Novalgin nicht wirklich geholfen, so daß ich erst um 6 schlafen konnte.

Am Donnerstag war ich dann um 13.00 Uhr bei der nahegelegenen Vårdcentral, einer Art Ärztehaus. Dort empfing mich eine Arzthelferin. Einen Termin konnte sie mir nicht geben, sowas können nur die Krankenschwestern. Ich solle doch um 15:00 wiederkommen. Gesagt getan.

Um 15:00 konnte ich dann mit der Schwester sprechen (englisch/schwedisch), die sich meine Beschreibung anhörte und auch meinte, ich müsse einen Arzt sehen. Leider konnte sie mir keinen Notfalltermin mehr anbieten, da alles ausgebucht war. Ich könnte aber am nächsten Morgen wiederkommen. Alternativ solle ich bei der zentralen Nummer der Sjukvårdsrådgivning (Krankenpflege-Ratgeberhotline, in ganz Schweden unter 1177 erreichbar) anrufen. Dort bekam ich tatsächlich einen Termin für 20:20 Uhr.

Um acht war ich in der Stadt, ging in den 6. Stock eines Krankenhauses. Das ganze kam mir vor wie in einem Computerspiel: Leere lange Korridore, irgendwo in der Ferne läuft ein Fernseher, den man nur verzerrt hören kann, in einem Raum lagen Kinderspielsachen verstreut... Ich erwartete jeden Moment einen angreifenden Zombie/Alien...

Zu meiner Erleichterung wurde mein Klingeln dann allerdings von einer gewöhnlichen Krankenschwester (schwedisch Sjuksköterska, sprich Chükchöterschka) beantwortet, die sogar die Akte vorliegen hatte, die bei meinem Anruf angelegt worden war. Nach einiger Konfusion um meine "Personnummer" (Was sind die letzten drei Ziffern ihrer Personnummer? - 396 - Das stimmt nicht! - Wie bitte??), akzeptierte sie, daß ich tatsächlich "Floren Battke, 25, weiblich" war (Offenbar ist da beim Telefongespräch einiges schiefgelaufen...). Ich durfte die Praxisgebühr von 180 Kronen (20 EUR) zahlen und im Wartezimmer platznehmen. In Schweden kostet jeder Arztbesuch erstmal 120 Kronen (tagsüber) oder 180 (nachts), allerdings muß niemand mehr als 600 Kronen im Jahr zahlen.

Dort holte mich der Arzt dann persönlich ab und fragte mich, welche Sprache ich bevorzugen würde. Ich meinte dann (auf schwedisch), daß ich mein Problem auf Schwedisch nicht erklären kann, da meinte er, er würde gerne sein Deutsch üben. Im Endeffekt haben wir uns dann sehr nett auf Deutsch, Englisch, Schwedisch und Französisch (!) unterhalten und kamen (wie erwartet) zu dem Schluß, daß ich Penicillin nehmen sollte. Da die Apotheken schon zu hatten, bekam ich sogar einige Tabletten mit, so daß ich erst für heute Abend neue kaufen muß. Nach 20 Minuten hatte ich das Krankenhaus wieder verlassen. (Man vergleiche das mit der Zeit, die mein Auto in der Werkstatt verbringt... Momentan wird übrigens der Vergaser verdächtigt.)

Was ich gelernt habe: In Uppsala gibt es 80 Ärzte, jeder von ihnen hat zwei Mal im Monat Notdienst, aber nicht bei sich daheim sondern in der Husläkarakuten (Hausarzt-Akut-Dings). Kieferhöhleninfektion (Sinusitis) heißt auf schwedisch Bihåleinflammation und was auf den ersten Blick wie das Gesundheitssystem eines Drittweltstaats wirkt, entpuppt sich, sobald man versteht wie es funktioniert, doch als funktionierendes System.

14 November 2006

Eilmeldung

Vergeßt die Zündkabel.

Soeben kam wieder ein Anruf von der Werkstatt: Sie haben das Auto übers Wochenende draußen stehen lassen und es heute morgen wieder ausprobiert. Nix. Nada. Niente. Was am Freitag noch wunderbar funktionierte, geht heute wieder nicht.

Sehr unzufrieden!

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13 November 2006

Übers Wochenende daheim...

...jetzt wieder zu Hause. So ein Kurzbesuch ist schon seltsam: Man betritt eine Aluminiumröhre, wird zwei Stunden lang lautem Brausen und wechselnden Beschleunigungskräften ausgesetzt, verläßt die Röhre wieder und ist woanders. Da fehlt völlig die Erfahrung der Entfernung, die man beim Reisen mit dem Auto oder Zug erlebt (und langweilig ist es auch!). Ich hatte jedenfalls am Samstag beim Aufwachen in Deutschland das Gefühl, aus einem Traum aufzuwachen: War ich wirklich in Schweden? Oder hab ich das alles nur geträumt? Oder andersrum: Bin ich noch in Schweden und träume gerade, daheim aufzuwachen? Ist ja auch nicht gerade einfach, so eine Theorie zu widerlegen...

Was das Wetter angeht war kaum ein Unterschied zwischen Uppsala und Altdorf zu bemerken: Grau, regnerisch, kalt. Aber trotzdem hat sich der "Urlaub" gelohnt: Ich hab die Familie und die Katzen wiedergesehen, so begehrte Köstlichkeiten wie Maultaschen und Torte verspeisen dürfen und konnte wichtige Dinge mitnehmen (Stiefel!, Lebkuchen!). Außerdem kam ich gerade rechtzeitig zu einer sehr schönen Geburtstagsfeier am Samstag, also insgesamt ein voller Erfolg.

Kleine Tips an andere, die in den Genuß einer Flugreise kommen wollen: Von Lars wußten wir ja schon, daß Lippenstift nicht mehr im Handgepäck transportiert werden darf. Aber das ist nicht alles: Loser Schwarztee muß auch ins check-in-Gepäck, sowas gehört nicht ins Handgepäck! Mon Chérie gleich zweimal nicht, denn da ist Flüssigkeit drin!!!

Total plemmplemm, wenn man mich fragt. Angeblich dient es ja der Sicherheit der Flugreisenden. Man fragt sich nur, was das nützt, wenn man auch aus den im Duty-Free-Bereich hinter der Sicherheitskontrolle angebotenen Produkten wunderbar Bomben basteln kann.

Fazit: Ich fliege nicht gerne. Die sinnlosen Kontrollen, das endlose Warten, und so sonderlich schnell kommt man dann auch nicht voran: Wenn man die Reisezeit auf die ca 1300 km Luftlinie zwischen meinem Wohnort hier und meinem Heim in Deutschland verteilt, erreicht man mit dem Auto (23h insgesamt) eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 56km/h von Tür zu Tür. Mit dem Flugzeug (2h Flug+Fahrt zum/vom Flughafen+Wartezeiten) braucht man von Tür zu Tür knapp 6h, das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 216km/h, also nicht einmal viermal so schnell wie das Auto ;-). Zugegeben, billiger ist es mit dem Flugzeug, wenn man am Zielort das Auto nicht braucht und mit der Gepäckbeschränkung zurechtkommt...

Morgen ist ein großer Tag! Ich hole mein Auto aus der Werkstatt... Bis dahin, Grüße aus Uppsala.

¡Hola amigos!

Am Samstag war mal wieder Nationenparty angesagt und diesmal waren die Spanier dran. Die haben auch ziemlich schwere Geschütze aufgefahren um uns 'ne echte Fiesta zu bieten - so haben sie Flyer in der Uni und sonstwo aufgehängt und zur After-Party (nach dem Essen, das war nur für uns) geladen und unser "Wohnzimmer" war dann auch recht gut besucht. Unsere Vermieter hatten die Flyer wohl auch gesehen, und so haben wir am Freitag dann alle 'ne Mail mit folgendem Inhalt gekriegt:
We have also noticed that you are going to have a Spanish-party tomorrow night. I hope that you are going to have a good time.

We just want to remind you that you, the tenants of the house, are responsible for the people you invite there. We hope there will be no problem but we will inspect the common area on Monday.
Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, die Spanier haben die Überreste der Popcorn-Orgie um 4 Uhr nachts auch ordentlich wieder beseitigt. Irgendwer hat da nämlich wirkliche Massen von Popcorn produziert und wie das so ist, ist ungefähr die Hälfte davon auf dem Boden gelandet und wir hatten "verschneite Landschaft".

Angefangen hat der Abend mit einem Film, "The others". Kam mir nicht sonderlich spanisch vor, ist aber angeblich von lauter Spaniern gemacht, abgesehen von den Schauspielern. Naja.
Essen war total lecker, es gab Tapas (schade, dass du das verpasst hast, Flo), Tortillas (die sind aus Kartoffeln, also so 'ne Art überdimensionale Reibedatschi oder Rösti, und nicht diese Maisfladendinger aus Mexiko) und noch einiges andere mehr. Zum Nachtisch gab's Flan (oder wie das heißt), nur leider konnte man den nicht wirklich genießen, da wir den Mohrenkopf-Wettessen-like und staffelmäßig ohne Löffel auf Zeit essen mussten.

Außerdem bin ich, kaum dass Flo aus dem Haus war, am Freitag von Alia in die Back-WG eingeladen worden - und was haben wir da wohl gemacht? Ja richtig - Sehr leckeren Morotskaka (Karottenkuchen) gebacken. Und wir (Alia, Karen, Micke und ich) haben den ganzen langen Abend nur Schwedisch gesprochen, jedenfalls fast. Ich bin richtig stolz auf mich, ich hab richtig gut durchgehalten. So langsam wird's also - wenn ich schon sonst kaum zum Schwedisch sprechen komm.

Tja, und nachdem ich gestern dann endlich mal eher ins Bett wollte, dachte ich mir dann, ich könnt ja noch 'ne Tasse Tee mit ein paar Mitbewohnern trinken, die grad noch in der Küche saßen. Das war so um halb 12. Irgendwie müssen wir uns verquatscht haben.. Um halb 3 wollte Francis dann unbedingt noch Uno spielen ("nur ne halbe Stunde..") und das ist dann natürlich auch wieder ausgeartet.. Ich muss dringend meinen Schlafrhythmus normalisieren, sonst krieg ich irgendwann gar nix mehr vom Tageslicht mit.
Mal gucken, ob wir morgen wieder Uni haben - heut ist das nämlich "wegen Krankheit" ausgefallen. Stand an der Tür. Gut, dass ich's net so weit da hin hab..

Ein wenig Canadian Culture

Flo's Kreativpause muss ich gleich mal voll ausnutzen und melde mich erneut zu Wort.
Dieses Wochenende haben wir bereits zum dritten mal zusammen à la Kochduell gekocht. Da machen wirs immer so, dass jeder irgendwelche Sachen einkauft für maximal $5, ca. 3,50€ und dann wird improvisiert, was halt so da ist. Das besondere diesmal war, dass wir zu der Vorspeise (Maiskolben, Weinblätterröllchen, Frühlingsrollen) und zu den Hauptspeisen (Cous-Cous mit Auberginen, Karotten und Hähnchen + Pasta mit Pesto + Gnocchi-Karotten-Lauch-Auflauf mit 12 Eiern drin + Karotten-Apfel-Salat, ja an Karotten dachten halt 2 Leute) ganze 11 Leute waren. Aus Zeitmangel mussten wir dann die Desserts wegen dem geplanten Kinogang nach hinten verschieben. Da waren wir dann 16 Männlein und Weiblein und haben uns Borat reingezogen... nunja nur soviel: nur streckenweise guter, meist stupider Humor mit teilweise überaus peinlichen Szenen (das hier is nicht so schön). Und so geschah es, dass wir um 0:30 Uhr anfingen, uns um den Dessert für verbliebene 13 Leute zu kümmern. Weil wir hattens ja: ne Schüssel Obstsalat, einen Kuchen, 2kg Eis und Palatschinken (da von einer Tschechin gemacht) in Hülle und Fülle mit Nutella, Marmelade oder Ahornsirup. Die zusätzliche Kuchenmischung ließen wir ungeöffnet.

Am Sonntag hieß es dann, ein wenig kanadische Kultur hautnah mitzuerleben ;-)
Die Semifinals im Canadian Football (gibt einige Unterschiede zu American, aber nich so gravierende, Feldgröße in Kanada is einiges größer, paar Regeln anders) standen an und die Montréaler Alouettes (Lerchen (?)) empfingen die Toronto Argonauts, der Gewinner ist zugleich Sieger des Ostens sowie im Finale um den Grey Cup, sprich Meister der Canadian Football League (CFL) oder ma wieder fast falschrum im Französischen: LCF.
Das ganze fand im durchgehend überdachten Olympiastadion statt, zum Glück, denn es war nicht gerade angenehmes Wetter draußen. (Normalerweise spielen die Alouettes nicht hier)

Deshalb gibts nun auch einen Einblick ins Stadion vor dem Spiel:


Nunja Football, ich hatte ja davor keine Ahnung wie das werden soll und ließ mich dann von zwei Kanadiern die zugegeben simplen Regeln näherbringen. Ich muss sagen, so schlecht wie ich es mir vorgestellt habe, ist Football gar nicht, aber wer der Meinung ist, dass im Fußball nichts passiert, dem sei hiermit dringendst abgeraten, sich ein Footballspiel anzutun. Maximal 10 Sekunden Action und dazwischen Musik, Cheerleading und Massenaufpuschen, wobei ich sogar sagen muss, dass eine richtige Fanstimmung, wie man sie in europäischen Fußballstadien erlebt, nicht aufkam. Das liegt vielleicht auch daran, dass halt immer, wenn der Ball nicht im Spiel ist, irgendwelche Unterhaltung geboten wird. Anfeuerungen fürs eigene Team waren nur von vereinzelten Gruppen ab und an zu hören (gibt halt auch keine Fanblöcke) und erst als man eine Minute vor Schluss mehr oder minder sicher davon ausgehen konnte, dass das Spiel gewonnen werden wird, erst dann war Feierstimmung.. die aber auch nur bis kurz nach dem Schlusspunkt anhielt, dann schnell raus und das wars, Job erledigt.
Naja, vielleicht hat man nach 3 1/2 Stunden dann eben doch genug (wobei nur 4x15 Minuten netto gespielt wird).
Aber das klingt nun vielleicht etwas enttäuschend, nein, es war schon klasse Stimmung, nur gibts halt nich so die gewohnten Fußballschlachtrufe und Gesänge, die ein Fußballspiel in der Regel begleiten.
Dafür ein platzfüllendes Orchester!

hm schon wieder so viel geschrieben.. deshalb hör ich ma wieder auf und überlasse den anderen Autoren wieder das Feld.
Hoffe euch allen gehts auch gut, ganz liebe Grüße!!!

11 November 2006

11.11. und 9/11

Da ichs zu Halloween nicht geschafft habe, nun am Karnevalsbeginn "meine" Halloweenphotos.
Gestatten, auch wenn die Ähnlichkeit zur Filmfigur zu Wünschen übrig lässt (allein der Wille und die Symbolik zählte) ;-)
"Edward Spoonhands" bzw. "Edward mit den Löffelhänden":













So und dann noch kurz ein kleiner Hinweis. Vor ein paar Wochen hab ich völlig nichtsahnend und überrascht dieses Werbeplakat hier auf der Straße entdeckt:


...wenn ihr davon nicht sowieso schon gehört habt. Heute abend habe ich den Film gesehen und ich kann ihn euch nur empfehlen. Den Userkommentaren online nach zu folgen gibts wohl in etwa zwei Lager, die Verabscheuer und die "Is-doch-nur-Fiktion"-Beruhiger. Ich find, beide haben unrecht, da in dem Film wohl mehr Wahrheit steckt als den meisten lieb ist.. aber naja, who knows...

"TORONTO - The Canadian distributor of the new George W. Bush assassination film doesn't expect to face any controversy when it comes out on October 27, claiming that the president has few friends north of the border.
"In Canada, we're not divided on George W. Bush. It would be hard to find a Bush supporter here," says John Bain, senior vice-president at Toronto-based Maple Pictures, which is releasing Death of a President on the same day that it hits U.S. theaters.
In the United States, where British filmmaker Gabriel Range's faux documentary is being distributed by Newmarket Films, major theater chains, such as industry leader Regal Entertainment, have boycotted it." -reuters
LOL

10 November 2006

Inkompetenz?

Mal wieder ein Anruf von der Werkstatt, diesmal mit Neuigkeiten! Nach eingehender Untersuchung meines Autos hat man festgestellt, wo das Problem liegt: Es handelt sich um die

ZÜNDKABEL

Euer Ehren, ich beginne die Beweisaufnahme (unter der Annahme, daß es tatsächlich die Zündkabel sind):
  • Schon bei meiner ersten Panne hatte Micke die Zündkabel im Verdacht.
  • Mickes Vater war auch der Ansicht, daß es an den Kabeln liegen müßte.
  • Als ich Sabine erzählt habe, wie mein Auto sich am Tag vor der ersten Panne verhalten hat ("Stottern", "Aussetzer"), meinte sie sofort, daß es vermutlich an den Zündkabeln liegen würde, da sie mit ihrem Auto schon dasselbe Problem hatte.
  • Nach meiner ersten Panne habe ich dem Mechaniker gesagt, daß wir die Kabel im Verdacht haben.
  • Die Werkstatt hat drei Wochen gebraucht, um auf die Kabel zu kommen. Und das nachdem sie bereits zuvor mehrere Tage mit der Fehlersuche verbracht hatten (damals hatten sie dann fälschlicherweise die Benzinpumpe als Ursache der Probleme identifiziert und ausgetauscht) und obwohl ich sie extra darauf hingewiesen hatte.
  • Testet man nicht sowieso immer zuerst, ob alle Kabel richtig eingesteckt sind?
Damit schließe ich die Beweisaufnahme und überlasse es dem Leser, sich ein Urteil zur oben formulierten Frage zu bilden.

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09 November 2006

"Y' know, everything's possible here. It's...

... NEW YORK!" Man hat ja nicht viel Kontakt zu Einheimischen in drei Tagen im Powertouri-Stadturlaub, aber diesen Satz hab ich von zwei Gestalten in NYC fast Wort für Wort gleich gehört. Einmal ein Schoolbus-Fahrer, der von Maren fotografiert wurde und nachfragte, ob wir ihn verklagen wollen (hier sei eben alles möglich) und einmal von einem Bettler in der Metro.. äh pardon.. äh sorry, Subway (wir sagten schon automatisch merci und pardon und haben oftmals vergessen, dass wir nicht mehr in Quebec waren), der uns was vorgeträllert hat und dann eben meinte, wer weiß bald ist er im Fernsehen, weil ja hier... genau... Es scheint ein Wunschtraum, ein Märchen zu sein, an das alle glauben, aber ganz ehrlich: Es ist zwar nicht alles möglich dort, aber doch so einiges: New York ist ganz besonders!

-Ganz besonders groß
ein Häusermeer, das seinesgleichen sucht. Vom Empire State Building aus geniesst man einen Rundumblick, der einen umhaut. Unbeabsichtigterweise kann ich euch sogar einen 360°-Blick liefern; da ich niemals gedacht hätte, dass das die Software packt (wg. untersch. Winkeln), hab ich nich auf gleiche Höhe geachtet:

-Ganz besonders laut
alle 10 Sekunden ein Hupen, dabei regt mich schon das alle 2-minütige Hupen in Montréal auf, Motoren, Menschen, ... selbst die Subway hört man auf der Straße durch die Lüftungsschächte, weil die nicht sehr tief unter der Erde fährt. Und die Hälfte der Autos sind die "yellow cabs", und Taxis erkaufen sich ja grundsätzlich die Vorfahrt durch ein Hupen.

-Ganz besonders nationalistisch
wie die restliche USA natürlich.
Flaggen überall wo das Auge hinblickt.




-Ganz besonders tierlieb
Eichhörnchen, ok, das ist man auch aus Montréal an jeder Ecke gewohnt.. aber auch Ratten muss man hier mögen. Ich glaube ich habe insgesamt 6-7 an 3 Tagen gesehen, davon 3 draußen und der Rest bei 8 U-Bahnfahrten. (Ich sehe sonst nie Ratten)

-Ganz besonders filmlieb
wie es sich für eine Weltstadt gehört, bekommt man auch hier Dreharbeiten mit. Diesmal war es wohl für "The Tourist" mit Ewan McGregor und Hugh Jackman. Ein Straßenabschnitt war komplett auf Weltuntergangsstimmung getrimmt mit verstaubten Autos, Gras auf der Straße, "Biohazard"-Schildern an den Wänden und "Lassen-Sie-sich-gegen-die-neue-bird-flu-Impfen" - Bushaltestellen. Was das mit der Beschreibung auf imdb und vor allem mit dem Titel zu tun hat, naja alles ist hier halt möglich...

-Ganz besonders ungrün
in downtown zumindest. Außer dem Central Park is da nicht viel mit grüner Lunge. Aber etwas außerhalb und innerhalb des Central Parks machen sie den Mangel an frischem Sauerstoff durch Schönheit schon wieder wett.

-Ganz besonders neblig
zumindest an manch Häuserecke, da die Würstchen und das will-gar-nicht-wissen-wies-schmeckt-Essen zusammen mit den rauchenden Gullis wohl Nebelmaschinen imitieren wollen für die Straßenparties. (die längste Schlange bzw. überhaupt eine Menschenschlange war beim Stand "Hallo Berlin - where people go for the wurst" ;-) siehe Stephans blog, auch für weitere Bilder und Berichte!)

-Ganz besonders divers
klar, bei so vielen Stadtteilen. In Harlem haben wir ganz kurz in einen Gottesdienst reingeschnuppert (nicht in der Kirche rechts) mit nicht nur Gospelchor sondern gleich ner ganzen Band mit Schlagzeug, Keyboard und Gitarre. Wie mans aus Amifilmen eben kennt, stehen die Kirchengänger und wippen und klatschen mit. So nen Gottesdienst würd ich mir sogar freiwillig antun - allerdings auch nicht jeden So.
In Chinatown gibts halt alles, was so im Meer rumschwimmt, frisch ausm Aquarium oder auf Eis.
Und außer Soho und Brooklyn hats für andere Viertel nicht mehr gereicht, in beiden lässt sichs ganz gut ausgehen und die Häuser sind niedriger und älter.


-Ganz besonders sicher
von einem Schild im Hauptbahnhof (Grand Central Station):

if you see someone who
- abandons a package quickly and leaves the area
(soweit sogut)
- is pacing, appears nervous or jumpy
(naja wenn man nervös ist, lässt man schon mal seine Sachen irgendwo liegen)
- is wearing irregular dress such as loose fitting clothes or inappropriate clothing for weather conditions
(jetzt wisst ihr auch, warum Informatiker in New York nie den Zug nehmen)
then call the police... blabla

und die Einreise geht hier auch ratzfatz.. in nur 1,5 Stunden wurden alle Passagiere, die noch kein Besuchervisum haben, abgefertigt (Fingerabdrücke, Foto, ...), man muss halt 1 Stunde auf andere Busse vor einem warten, und ein 50-jähriger Kanadier, der auf diese Reise aufmerksam geworden ist, da sie öffentlich bekannt gemacht wurde (da noch Plätze frei waren), durfte auch schon nach 1 Stunde Sonderbefragung durch mehrere Grenzposten einreisen. Sein Problem war leider, dass er im Iran geboren wurde! Alarmstufe rot!
Doch, da hat man doch genügend Zeit, sich die strahlenden Gesichter der Herren Bush und Cheney auf den Porträts im Zollhaus in Ruhe anzuschauen und die Kameras zu zählen (nur 6 sichtbare), ohne hetzen zu müssen in 3,5 Stunden (in Worten: dreieinhalb), und es versteht sich von selbst, dass der Busmotor die ganze Zeit lief...
Achso, die Ausreise dagegen war ja mal hektisch. Weiss nicht, was in die Kanadier gefahren ist, uns in 20 Minuten so abzustressen!! Bleibt ja nichma Zeit auszutreten...

-Ganz besonders friedlich
zumindest in der UN, was ja keinem Staat gehört. Da hängen doch tatsächlich die Grundrechte eines jeden Menschen an der Wand, u.a.:

übrigens ein Geschenk von Brasilien an die UN, so ziemlich jedes Land schenkt irgendwas.
Wie war das kürzlich mit dem Military Commissions Act of 2006... naja hängt ja nich in den USA das Bild, sieht ja keiner...


und schließlich ganz besonders Marathon-verrückt:
Es war zufällig New York-Marathon am Sonntag, der größte Marathon weltweit mit 37.000 Läufern, darunter auch Lance Armstrong, den wir aber nicht gesehen haben aus Zeitmangel. Anscheinend ist da ganz New York auf den Beinen, ich sag mal so, es hielt sich in Grenzen.

Und hier noch zwei namhafte "Personen" auf einem Bild: die Queen Mary 2 vor der Freiheitsstatue (aufgenommen von der Brooklyn Bridge).

07 November 2006

Level 2

Soeben hat mich der VW-Notdienst wieder angerufen. Da ich nun seit 2 Wochen warte, ist mein "Fall" jetzt hochgestuft worden: Die Werkstatt hier in Uppsala arbeitet ab jetzt "mit höchster Priorität an [meinem] Fahrzeug", zusammen mit dem schwedischen Generalimporteur und "einer relativ hohen Person aus Wolfsburg". Das klingt vielversprechend!

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06 November 2006

Vermißtenanzeigen

1. Vermißt wird: Ein Auto, Marke VW Jetta, Baujahr 1989. Letzter bekannter Aufenthaltsort: Gelände des Volkswagenbetriebs Persson in Uppsala, vor genau 2 Wochen. Aktuell bekannte Informationen: Das Fahrzeug ist noch genau so wie am Tag seiner Einlieferung. Die Techniker können einfach das Problem nicht finden. Auf Nachfrage wurde heute mitgeteilt, daß man nun mit der VW-Zentralstelle Schweden in Södertälje zusammenarbeite, um die Fehlerursache zu finden.

Ergänzung: Vorhin hat mich die deutsche Volkswagenhotline mal wieder angerufen. Deren Service ist wirklich klasse, sie kümmern sich um mich, rufen die Werkstatt an, teilen mir Neuigkeiten mit und haben auch das Abschleppen wunderbar organisiert, dafür mal ein großes Lob!
Die Dame am Telefon teilte mir mit, daß es für den Konzern schon peinlich sei, daß ich so lange warten müsse... Wenn die in Uppsala das nicht hinbekämen, müsse man denen vielleicht mal einen Techniker vom schwedischen Importeur (=Södertälje) rüberschicken. Oder wir transferieren das Auto zur Untersuchung in eine deutsche Werkstatt (klar, sind ja bloß 800km Abschleppstrecke... Ich zahle das jedenfalls nicht.)
Sie können sich nicht erklären, wie man in zwei Wochen den Fehler nicht finden kann. Sowas ist wohl vorher auch noch nicht vorgekommen, daß ein Auto immer wunderbar anspringt, wenn es in der (warmen) Werkstatthalle steht, sich aber draußen (bei eisigen 5°C) nicht rühren mag.
Morgen werde ich mir vom zuständigen Techniker hier in Uppsala, der angeblich seit zwei Wochen an meinem Auto rummacht, mal erzählen lassen, was er die ganze Zeit getan hat.

2. Vermißt wird: Ein Co-Autor dieses Blogs, Marke Superjox, Baujahr 1982. Letzter Bekannter Aufenthaltsort: Montréal, Kanada, am Freitag. Aktuelle Information: Wollte über's Wochenende in die südlich gelegen Vereinigten Staaten von Bushland Amerika reisen. Aktueller Aufenthaltsort unbekannt. Spekulationen deuten auf Badeurlaub bei schönem Wetter hin.

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05 November 2006

Japanischer Abend

...war, wie von Flo schon angekündigt, am gestrigen Samstag angesagt.

Unsere 3 japanischen Mädels haben sich mit dem Essen auch gut ins Zeug gelegt und es gab jede Menge Reis (einmal "natur" und einmal mit pilzen und karotten), dazu verschiedenste gewürze und gewürzmischungen, von denen man hier noch nicht mal was gehört hat, nori-blätter zum reis-einwickeln (die nimmt man normal auch für sushi), in sojasoße mariniertes rindfleisch, getrockneter seetang oder algen oder sowas mit salz (schmeckt gar nicht mal so schlecht, halt sehr salzig und etwas fischig), süßes rührei mit gewürztem hackfleisch (ein typisches japanisches gericht zum mitnehmen in die schule usw.), eingelegter radi, der irgendwie nach sauerkraut geschmeckt hat und zum nachtisch gebratene süßkartoffeln.

insgesamt hat's interessant geschmeckt, den reis mit den gewürzen fand ich teilweise ganz gut, das soja-fleisch hat toll geschmeckt, die süßkartoffeln auch (andreas hat sie für äpfel gehalten, haha), von den meersalz-algen war ich positiv überrascht, süßes rührei dagegen ist nicht so mein fall und das hackfleisch konnt ich gar nicht essen, ist wie mit ziegenkäse, den krieg ich auch nicht runter.

Heute waren wir 6 Mädels (Katrin, Katrin, Antje, Anica, Vera und ich) schwimmen, immerhin 40 bahnen = 1 kilometer und dann waren wir noch im Café Linné "Fika" machen.

Flo hat übrigens recht, Radfahren im Schneematsch ist furchtbar. Auf 'ner glatten Eisfläche kann man halt weder vernünftig lenken noch bremsen, aber solang man gradeausfährt, fährt das Rad auch geradeaus und es zieht einem nicht - wie im Schneematsch - plötzlich auf gerader Strecke mal das Hinterrad weg. Heut hat allerdings jemand behauptet, dass das wohl noch bis Januar so weitergeht - 3 Tage Schnee - 3 Tage Tauwetter - 3 Tage Schnee.. Das kann noch lustig werden.

Ich will also auch wieder richtig kalt und Schnee haben, wo wir uns am Donnerstag nach der 8-Uhr-Vorlesung und Frühstück bei Norrlands Nation schon mit wärmeren Handschuhen (ich mag Wollhandschuhe ja wahnsinnig gern, aber da zieht's einfach immer durch beim Radfahren, jetzt hab ich welche aus Leder mit Fleece-Füllung, schön warm, gell Flo?) und sonstigen Winterklamotten und Tür- äh - Fahrradschlossenteiser ausgestattet haben. Ich hab meinen leider schon wieder verloren (was nehmen die da auch so Minifläschchen her?) und heute war er bei Claas-Ohlson - dem ultimativen Laden, wo man alles kriegt - schon ausverkauft. Naja, im Moment ist's ja auch "warm".

Also, alles in allem ist nicht viel passiert, aber man kann trotzdem Romane drüber schreiben..

Tauwetter...

...da sollte man nicht mit Hausschlappen zur Waschküche gehen, sonst bekommt man im Schneematsch nasse Füße ;)

Es war viel schöner, als es noch richtig kalt war. Fahrradfahren im Schneematsch ist auch nicht so einfach wie auf Eisplatten, überraschenderweise.

03 November 2006

Meister der Panoramen...

...wird man nicht ohne Anstrengung. Daher präsentiere ich heute anstelle interessanter Neuigkeiten ein neues Panorama, das schön zeigt, wie vielseitig das Feld der Panoramameisterschaft ist ;).


Weitere Neuigkeiten in Kurzform: Mein Auto ist nun seit fast zwei Wochen in der Werkstatt, der gestern versprochene Rückruf kam heute nicht, Uni hatten wir heute nicht, Mickes Eltern sind übers Wochenende bei uns, Jörg ist zu Besuch in Kanadas undemokratischem südlichem Nachbarland, morgen ist Japanischer Tag bei Sabine im Haus, wir backen heute Abend mal wieder Kanelbullar und vom 22.12.2006 bis zum 5.1.2007 haben wir durchgehend Besuch!

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02 November 2006

Dank den Organisatoren, ...

... die unsere Vorlesung heute auf die Zeit von 8 bis 10 Uhr gelegt haben! Zwar mußte ich dadurch schon kurz vor 7 aufstehen, dafür habe ich allerdings auch das fantastische Wetter heute morgen erleben dürfen!

Kantorsgatan heute morgen kurz nach 7 Uhr.
Die Sonne kommt gleich hinter den Häusern vor


Zum Vergleich: Dieses Foto habe ich
vor nicht mal einer Woche gemacht

Da außerdem die meisten Wege inzwischen geräumt oder gestreut waren, war die Radfahrt zur Uni fast problemlos möglich, mal abgesehen von Nastasjas Schaltung, die im ersten Gang festgefroren ist, so daß sie nun schon bei langsamen Geschwindigkeiten sehr schnell treten muß ;)
Unser Dozent kommt auch so langsam in Fahrt. Obwohl das Thema sehr trocken ist, war es heute schon nicht mehr so langweilig wie noch am Montag. Er war so schön am erklären, daß er sogar drei Minuten überzogen hat.

Nach der Uni waren wir dann noch in Norrlands Nation, wo wir uns am Frühstücksbuffet schadlos hielten (Kaffee/Tee, Brot, Aufstrich, Müsli etc. für 30 Kronen).
Gefrorener Anlagensee unterhalb des Schlosses, halb 12.

01 November 2006

Schneechaos

Um 15 Uhr hat es endlich aufgehört zu Schneien! Inzwischen haben wir ca. 10cm Schnee überall. Das verlangt den Schweden offenbar nur ein müdes Lachen ab, denn von großartigen Anstrengungen was das Schneeräumen, Streuen, Salzen etc. angeht, merkt man wenig. Besonders lustig ist das auf den Fahrradwegen, wenn einem das Hinterrad ständig wegrutscht. Und anstrengend ist das!

Nach 5 Stunden Uni beginnt das Sportprogramm...

Vorausgesetzt natürlich, daß man überhaupt losfahren kann. Fahrradschlösser neigen nämlich wie Autoschlösser dazu, zu vereisen. Dann kann man erstmal minutenlang am Schloss rumzerren, versuchen den Schlüssel mit Gewalt zu drehen, draufhauchen etc. Feuerzeuge zum Aufwärmen der Schlüssel haben den Nachteil, daß es hier auch ziemlich stark windet.


Sabine und Lars bei einer etwas faden Schneeballschlacht

Das wird morgen lustig, wenn wir um 8 Uhr an der Uni sein müssen... vermutlich sollten wir dann um spätestens sieben hier aufbrechen, da die Kurse, die wir in der zweiten Semesterhälfte belegen, an einem weiter entfernten Ort stattfinden. Das Gelände war seit dem 16. Jahrhundert und bis in die siebziger Jahre eine Kaserne (von der aus im dreißigjährigen Krieg auch Regimenter nach Deutschland geschickt wurden).

Der Campus der Informatik heute Mittag um 12

Nachtrag: Die Schweden lachen nicht über den Schnee, sie sind total unvorbereitet! Wie Dagens Nyheter ("Die Neuigkeiten des Tages") berichtet, war heute großes Schneechaos in Stockholm, tausende Pendler warteten vergeblich auf Busse und Straßenbahnen, vier Busse landeten im Graben und hielten den Verkehr auf... Tja, wie hätten sie auch ahnen können, daß es hier schneien würde?

Noch ein Nachtrag: Lars nun auch ein Blog eingerichtet, in dem man schöne Bilder findet, die uns auf dem Weg zur Uni zeigen.